Aber wenn wir zu viel trinken, Drogen nehmen oder Zigaretten rauchen, wird diese übersinnliche Kraft total zerstört; man erlangt sie nicht zurück. Und wenn man im nächsten Leben zurückkommt, hat man gar keine mehr.
Letztes Mal habe ich darüber nachgedacht, dass wir Weihnachten jetzt nicht mehr feiern, und wusste nicht, ob das den Leuten auch recht ist. Es ist doch etwas Besonderes, wenn es ein wenig weihnachtlich ist, mit schöner Beleuchtung und gutem Essen. Und ich weiß nicht, wie ich es am besten mache. Manche Leute sind krank und fühlen sich nicht wohl. Und ich fühle mich nicht wohl, wenn sie krank sind. Und auch, weil sie bei der Kälte die Luft nicht zirkulieren lassen. Es ist kalt, darum öffnen sie keine Türen und nichts. Wir können nicht alles haben, was soll man machen? Dann müsst ihr nach Indien zu einem großen Meister mit einem großen Tempel gehen. Oder zu buddhistischen Tempeln, da gibt es große Tempel. (Nein.) Oder die christlichen große Kirchen überall. (Nein.) Geht doch dorthin und meditiert. Warum kommt ihr hierher? Ich kann mir nicht alles leisten.
Ich könnte mir Geld borgen, aber das will ich nicht. Ich will nicht investieren, um mehr Geld zu verdienen. Ich verdiene mein Geld nur langsam und durch unseren eigenen Einsatz. Ich könnte auch investieren und dann viel mehr Geld haben, aber ich will das nicht, weil das Geld, das man da verdient, nicht immer sauber ist. Das von der Bank ist nicht sauber. Man kann man nicht immer prüfen, wo das Geld herkommt. Deshalb habe ich nicht investiert, um mein Geld zu mehren. Ich hätte es tun können, aber ich will es nicht. Wenn eure Meisterin nicht auf Geld aus ist, was will sie denn dann in dieser Welt? Ich weiß es nicht. Sie will keinen Ehemann, will keine Kinder, will kein Geld. Was will sie denn? Im weltlichen Sinn stimmt da etwas nicht. Wir könnten Geld investieren. Ich weiß das alles. Ich habe es halt nicht getan und werde es weiterhin nicht tun. Wir finden uns einfach damit ab. Oder ihr sucht euch große Tempel, große leere Kirchen, setzt euch hinein und meditiert, macht euren eigenen Retreat und behelligt nicht mich. Ich muss mir um vieles Gedanken machen. Oder ihr lebt länger, überlebt mich, denn sobald ich tot bin, wird man mir im Nu einen großen Tempel errichten. Im Nu, kein Problem.
Im Sikhismus zum Beispiel wanderte Guru Nanak Ji zu seinen Lebzeiten barfuß durch die Wälder. Er erbettelte nicht einmal Almosen; er aß Beeren und was sonst so am Wegesrand wuchs. Und jetzt hat er einen goldenen Tempel, Amritsar. Wartet mal ab! Ihr überlebt mich einfach und habt dann womöglich einen goldenen Tempel. Oder er wird zu einem diamantenen Tempel hochgestuft, wer weiß? Der Buddha hatte zu seiner Lebzeit nur einen oder zwei Orte, die seine Schüler ihm boten. Und jetzt, wo er sie nicht mehr braucht, hat er überall Tempel. Jesus hatte zu seinen Lebzeiten nur ein paar einfache Gewänder und ging barfuß, konnte sich nirgends verstecken, nicht einmal irgendwo ausruhen. Und jetzt, schaut doch, gibt es überall Kirchen. Oh! Größer als ihr euch vorstellt. An manchen Kirchen wurde mehr als hundert Jahre gebaut, und sie stehen nach wie vor. Wenn ihr euch also beklagt, müsst ihr nur länger leben, eure Meisterin überleben, dann habt ihr auch Tempel, Kirchen oder was auch immer. Sicher, ganz bestimmt. Und man wird euch verehren, weil ihr ranghohe Schüler wart.
Es tut mir so leid. Aber mir ist nicht danach zumute, mehr Geld einzunehmen und Häuser zu bauen. Ertragt es einfach. Oder wir müssen in wärmerem Klima einen Retreat abhalten. Jetzt ist eine kalte Jahreszeit und da haben die Leute Grippe. Ich mache wirklich sehr gern Retreats mit euch. Es scheint, als kämen wir uns da näher. Obwohl wir uns im Herzen und geistig sowieso immer nah sind. Aber wenn ihr hierherkommt, sehe ich euch und ihr seid glücklich, und das macht mich auch sehr glücklich. Obwohl ich und auch alle anderen dann mehr Arbeit haben … Ihr Küchenleute aus Taiwan (Formosa), wäre es euch lieber, keinen Retreat zu machen, weil ihr dann sehr viel arbeiten und Wache stehen müsst und alles? Wenn jemand keinen Retreat will, dann Hand hoch! Nein? Keinen? Okay, ihr habt gewonnen. Was kann ich tun? Ich bin allein. Wie kann ich gegen euch gewinnen? Ich bin wirklich die Minderheit aller Minderheiten. Ich verliere immer. Sogar gegen meine Hunde. Die sind auch in der Überzahl. Ich bin immer die Minderheit. Meine Hunde gewinnen immer.
Einer meiner Hunde sollte ein bisschen abnehmen. Aber immer, wenn er mich sieht, kann er doch noch etwas aus mir herausholen. Mehr Essen, mehr Veggie-Knochen, mehr Liebe, mehr von allem, bis er sich schlafen legt. Dann muss ich seine Augen nicht mehr sehen, dann bin ich frei. Hunde können sich einem ins Herz und in den Kopf drängen. Sie wissen, was es braucht, um zu bekommen, was sie wollen. Aber sie sind auch sehr kompromissbereit. Sie sagen mir immer: „Keine Sorge, es ist schon gut.“ Wenn ich sie nicht sehe, ist es nicht so schlimm. Wenn ich sie sehe, liebe ich sie noch mehr. Ich weiß nicht warum. Wenn sie weit weg sind - nicht weit, noch im selben Umfeld, nur in einem anderen Quartier -, und ich sie nicht sehe, gilt: aus den Augen, aus dem Sinn. Ich vermisse sie eigentlich nicht so sehr. Aber sie tun mir leid, wenn z.B. Retreat ist, kann ich sie nur hin und wieder sehen, jeweils eine kleine Gruppe. Und wenn ich sie dann sehe, kann ich nicht anders, ich liebe sie so sehr. Wenn ich sie nicht sehe, geht es. Es ist komisch.
Na gut. Ich erzähle euch jetzt auch etwas über das Gemüse, jetzt, da es mir einfällt, dann muss ich nicht bis morgen warten, weil ihr mir sonst vielleicht die ganze Nacht lang zusetzt. Ich sagte euch, dass wir für alles dankbar sein müssen, was wir essen. Auch den Baumgöttern, den Pflanzen- und Gemüsegöttern. Sie haben Götter. Sie haben einen Geist, der über sie wacht, darauf achtet, dass sie gut wachsen, und ihnen Energie leiht, damit sie bei verschiedenen Wetter- bedingungen und vielleicht Wasser- und Nährstoffmangel überleben. Sie brauchen natürlich Nährstoffe, aber ohne den Geist, den Schutzgeist, der über sie wacht, wachsen sie nicht. Sie wachsen dann nicht so gut oder gar nicht.
Unter euch, unter denen, die in meiner Nähe arbeiten, wie z.B. die Wächter hier, sind manche nicht nur physische Wächter. Sie haben auch ihren eigenen Job in der geistigen Welt. Ich habe nicht alle überprüft, aber ich weiß, dass manche von ihnen Schutzgeister der Wassermelonen sind. Und wir haben einen Ananas-Gott und sogar einen Alfalfa-Schutzgott. Ja! Ich scherze nicht. Nur weil ich einmal etwas mit ihnen zu tun hatte, prüfte ich, was sie sonst noch können, und da entdeckte ich, dass sie auch eine Art Götter sind, etwa von Wassermelonen oder … Wassermelonen haben sogar vielerlei Götter. Einer unserer Wächter ist ein Gott dieser roten Wassermelonen, aber nicht der gelben. (Oh!) Darum esse ich, wenn er in der Nähe ist, nur gelbe Wassermelone. Alfalfa esse ich nicht.
Eine meiner Assistentinnen, die sich um die Hunde kümmert, ist jetzt zwar weg, aber sie ist ein Schutzgeist für Ananas. (Meine Güte!) Den Küchenleuten hat der Wind zugetragen, dass ich keine Ananas esse, deshalb haben sie mir lange, lange keine Ananas gegeben. Und gestern oder tags davor habe ich mit den Aulacesen (Vietnamesen) bzw. Leuten aus anderen Ländern zu Abend gegessen, und man gab mir so ein frisches Fruchtgetränk nicht. Ich fragte: „Warum bekomme ich das nicht?“ Und es hieß: „Meisterin, wir haben gehört, dass du Ananas nicht verträgst, deshalb.“ Ich sagte: „Ach nein, früher. Jetzt geht das.“ Ich habe jetzt auch sehr lange Zeit kein Alfalfa zu sehen bekommen. Ich kann das jetzt essen. Es ist jetzt eine andere Zeit. Ich hatte vergessen, es ihnen zu sagen.
Und manchmal sind da z.B. Schutzgeister von Äpfeln. Kennt ihr die Geschichte, wo die Prinzessin wegen des Apfels hundert Jahre lang schlief? (Ja.) Manche Äpfel haben eine so beruhigende Wirkung. Aber auch wieder nicht so stark, dass man davon einschläft. Vielleicht konzentrierte diese Hexe die sedierende Wirkung vieler Äpfel in einem Topf und gab das der Prinzessin zu trinken. Oder spritzte das in diesen Apfel oder so. Ja, manche Hexen können so etwas. Ich habe irgendwo eine Geschichte gelesen, dass ein Zauberer eine Grapefruit nicht so aufschneiden muss, wie wir das tun. Er saugt einfach die Essenz heraus, bis nichts mehr davon da ist, und die Grapefruit wird dann flach und trocken; nichts mehr übrig. Darum hat diese Hexe, die die Prinzessin für hundert Jahre lahmlegte, um aus persönlicher Bosheit Rache zu nehmen, wahrscheinlich die Essenz vieler Äpfel in einem Apfel kondensiert und ihr den gegeben. Setzte dafür Zauberkraft ein, ihre ganze böse Kraft.
Die Kraft an sich ist nicht böse, nur die Person, die sie einsetzt, für unterschiedliche Zwecke. Manchmal muss nämlich ein Arzt giftige Medizin verwenden, um einen zu behandeln, aber in kontrollierter Dosis, das ist anders, als wenn man alles auf einmal nimmt und dann stirbt. So verwenden Ärzte heutzutage manchmal Morphium zur Schmerzlinderung, um einen ruhigzustellen; so in etwa. Aber wenn man das jeden Tag oder in großen Mengen nimmt, dann wird man süchtig. Und dann hat man körperlich, geistig, emotional, psyschologisch und psychisch Probleme. Trinken, Rauchen und Drogen schädigen eure übersinnlichen Kräfte, von denen wir schon zu viele verloren haben. Aber zumindest haben wir noch die Intuition. Das ist ein Teil der übersinnlichen Kräfte. Aber wenn wir zu viel trinken, Drogen nehmen oder Zigaretten rauchen, wird diese übersinnliche Kraft total zerstört; man erlangt sie nicht zurück. Und wenn man im nächsten Leben zurückkommt, hat man gar keine mehr. Es ist nicht so, dass ihr durch die neue Geburt verjüngt werdet und diese verlorene Kraft wieder zurückbekommt. Nein, tut ihr nicht. Das ist das Problem. Viele Menschen wissen das nicht. Deshalb wissen Leute, die betrunken oder benebelt sind oder so, oder Drogen genommen haben, gar nichts mehr, haben Halluzinationen und all das. Das ist schlimm für sie. Und dann werden sie süchtig und kommen da gar nicht mehr heraus.
Okay, achtet also darauf, dass ihr nicht hustet. Passt auf! Fragt vielleicht nach Masken oder so etwas, das euch warm hält. Die Maske hält auch die Luft warm, wenn ihr ein- und ausatmet. Sie hilft, wenn es kalt ist. Aber in diesen Tagen war es gut, und da sagten wir uns: „Oh, das Wetter ist so schön, es ist wie im Sommer.“ Und dann wurde es kalt. Ich glaube, sie haben mich gehört. Schluss jetzt! Schluss mit dem Regen und so, bis der Retreat vorbei ist. Ich weiß nicht, ob sie auf mich hören. Ich liebe euch alle, wirklich. (Wir lieben Dich.) Ich liebe euch wirklich sehr, auch mit menschlicher Liebe, auch mit menschlichem Herzen, nicht nur mit spiritueller Liebe. Ich liebe euch so sehr, als wärt ihr meine Familienangehörigen. Wir sagen ja auch, ihr seid meine Familienangehörigen, und ich liebe euch auch so, das ist wirklich wahr. Als wärt ihr meine Verwandten, von denen ich nicht genug bekommen kann, so etwa. Und spirituelle Liebe dauert natürlich länger an. Diese Art Liebe, die menschliche Liebe, empfinde ich auch, aber die hält nicht lange an. Sie dauert nur so lange, wie der Körper überdauert. Aber spirituelle Liebe hält länger und sicherer an, ist gesichert, garantiert. (Danke, Meisterin.)
Danke, dass ihr gekommen seid. Danke für eure Liebe, die ich sehr, sehr stark spüre. Ich fühle mich mit euch Europäern immer wohl. Obwohl ich nicht wie eine Europäerin aussehe, fühle ich mich mit euch wohl. Ich weiß nicht warum. Ich denke, ihr seid ungezwungen, unkompliziert. Und ihr sagt nichts, was ihr nicht meint. Ihr sagt immer, was ihr meint. Ich mag das, diese geradlinige Mentalität. Und außerdem seid ihr sehr, sehr einfach, ehrlich. Das gefällt mir. Es liegt vielleicht daran. Ihr seid nicht kompliziert, die meisten Europäer jedenfalls nicht. Danke. (Danke, Meisterin.) Ich liebe euch. (Danke.) Amitabha! Ist bei den Genossen alles gut? Ja. Schlaft gut! (Ja.) Mein Auto ist hier. (Ja, Meisterin.) Wunderbar, sehr gut. Ich muss jetzt wieder zur Arbeit; eine Menge Arbeit. Jetzt geht’s wieder an die Arbeit. Danke, Leute. Danke, danke, danke. Ganz herzlichen Dank.